Einleitung:

Farbe Eigenschaft und Wirkung

Erscheinungsform Farbe

Polarität der Farbe

Farbenergie - Farbwirkung

Farbsymbolik

Farbe im Wandel der Zeit

Methaphysik - Wahrnehmung

Farbe - Bewusstsein

Farbe - Bewusstseinsebenen

Quellennachweis

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Die Farbe Schwarz

Farben beeinflussen die Wirkung von Größe, Gewicht und Material. Durch den großen Kontrast zum Umfeld wirkt Schwarz abgrenzend, umreißend und hart. Ein schwarzes Quadrat zum Beispiel wirkt sehr viel kleiner als ein gleich großes weißes. Schwarz gestrichene oder dunkle Räume wirken sehr viel beengender als weiß gestrichene, helle Räume. Gefühlsmäßig erscheint uns eine schwarze dunkle Polsterung als sehr viel härter als eine weiße, helle. So empfinden wir eine schwarze Kiste als schwerer im Gegensatz zu einer weißen. Der Eindruck des Gewichts ist jedoch nicht allein von der Farbe abhängig: Material, Erfahrungswert, sowie Einschätzung des Betrachters spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahrnehmung. Die Farbe Schwarz als physikalische Definition ist ein nicht leuchtender Körper, der alles Licht absorbiert .Die Absorption wird nicht allein von der Farbe bestimmt, Materialbeschaffenheit und Textur bestimmen den Grad der Absorption mit. Absorption und Reflexion richten sich nach der Intensität der Lichtquelle. Im Dämmerlicht ist die Reflexion um ein vieles reduziert; so erscheint uns ein im Tageslicht rotes Auto in der Dämmerung eher bräunlich als rot. Allein die Assoziation und die Erinnerung sagen uns, daß das Auto rot ist.

Symbolik , Kult und Geschichte

Schwarz ist eine unbunte Farbe, jedoch ihr Symbolgehalt ist unumstritten. Der Maler Wassily Kandinsky beschrieb das Schwarz so: " wie ein nichts ohne Möglichkeit, wie ein totes Licht nach dem Erlöschen der Sonne, wie ein ewiges Schweigen ohne Zukunft klingt innerlich das Schwarz." Schwarz wird in vielen Redewendungen verwendet und sehr oft mit negativen Gefühlen assoziiert. So ist jemand der schwarzes Blut hat ein Melancholiker. Wer Schwarz sieht oder Schwarz in Schwarz malt ist ein Pessimist. Im englischen ist ein"black look" (schwarzer Blick) ein böser Blick. Schwarzer Humor ist, wer sich auf eine zynische Art und Weise lustig macht über das Unglück anderer. Wer sich schwarz ärgert, ärgert sich zu Tode. Andere Verheißungen des Unglücks sind: ein schwarzer Tag, ein schwarzer Peter, eine schwarze Katze, ein Pechvogel, ein Unglücksrabe, eine Pechsträhne usw. Bei all diesen im Volksmund gebrauchten Ausdrücken, wird Schwarz negativ assoziiert. Der einzige schwarze Glücksbringer ist der Kaminfeger. Dieser Aberglaube wurde Ende des 19.Jahrhunderts von den Kaminfegern selbst ins Leben gerufen. Mit der Jahresabrechnung ihrer Dienstleistungen, verschenkten sie jeweils einen Kalender mit den Glückssymbolen Kleeblatt und Hufeisen, die wir noch bis heute auf Neujahrskarten begegnen. Im Volksbrauchtum und Aberglauben wirkt die schwarze Farbe auf die Einbildungskraft der Menschen und schafft Raum für böse Geister und Dämonen, die als dunkle Gestalten Schaden und Leid über die Menschheit bringen. In diesem Zusammenhang bekommt die Farbe Schwarz etwas Bedrohliches und Angsteinflößendes. Jedoch hat die schwarze Farbe auch eine abwehrende Kraft und wird auch eingesetzt, um den Schadenzauber dunkler Mächte abzuwenden. So werden in ganz unterschiedlichen Kulturen schwarze Tiere ( z. B Hennen, Kühe, Stiere, Rappen, Schafe, Ziegen) geopfert, um auf diese Weise einen Heilzauber zu bewirken, oder die erzürnten Götter gut zu stimmen. Schwarz ist eine Schutzfarbe gegen Geister und Dämonen. Das Sich bemalen mit schwarzer Farbe zur Abschreckung böser Geister ist weit verbreitet. In Ostpreußen beschmierte man in früheren Zeiten das Gesicht der Kinder mit Schmutz und Schlamm, um den Bösen Blick oder die Behexung von ihnen fernzuhalten. In Indien und Persien bemalt man die Gesichter der Kinder, um das Beschrienwerden auszuschalten. Indianerstämme in Südamerika bemalen sich als Zeichen der Trauer und zur Abschreckung böser Geister. In Griechenland werden in der Christnacht schwarze Kreuze auf die Türen gemalt, um so die schlechten Einflüsse vom Haus fernzuhalten. Schwarze Amulette, Rußflecken, schwarze Kleidung, schwarze Bock-, Pferdeschwanz-, Elephantenhaare dienen als Schutz vor bösen Einflüssen. Der unheilverkündende Charakter von Schwarz gilt auch als Todesbote; so werden Rabe , Krähe , schwarze Katze oder Hund , Spinne und Käfer als Vorbote des Todes angesehen.

Die schwarze Farbe symbolisiert die Unterwelt, die Todesgöttinnen und Götter. In Ägypten ist es der schakalköpfige Anubis, der als Wächter am Tor der Gräber oder als Hüter des Eingangs zum Totenreich auftritt. Der Skarabäus, in Ägypten schwarz oder türkis, wurde als Amulett von Lebenden und auch von Toten getragen. Das Tragen war als Garantie und Symbol der Wiedergeburt und der Auferstehung gedacht. Nach altägyptischem Mythos rollt nachts die Sonne in die Unterwelt, um am Morgen neu geboren wieder aufzuerstehen. "Schwarze Sonne" wurde in indianischen Kulturen das Phänomen der Sonnenfinsternis bezeichnet. Es bedeutete Unheil. Die schwarze Sonne erscheint auf dem Rücken eines Jaguars des Todesgottes. Die Sonnenfinsternis wird bildhaft mit dem Verschlungen werden der Sonne durch das Maul des Jaguars dargestellt. Auch in anderen Kulturen wird die Sonnenfinsternis als ein beängstigendes und unheilverkündendes Ereignis angesehen. Im Islam und im Buddhismus wird die Sonnenfinsternis mit dem Tod des Gestirns assoziiert. Ein Monstrum verschlingt die Sonne. Die schwarze Sonne, bzw. die Sonnenfinsternis, ist in ursprünglichen alten Kulturen Beginn eines neuen Zyklus und in diesem Sinne auch Symbol für Zeit. Chronos, Gott der Zeit und des Weltenlaufs, wird mit der Farbe Schwarz in Verbindung gebracht. Saturn als Gottheit der Zeit und des Schicksals erscheint ebenso im Zusammenhang mit Schwarz. Schwarz sind auch die griechischen Unterweltgötter, so der Fährmann Charon, der die Toten in die Unterwelt geleitet, sowie Pluto und Cherberus die Höllenhunde, die den Eingang zum Hades bewachen. Die schwarzen Muttergöttinen aus Indien und Tibet, Kali und Durga erscheinen als Göttinnen des Todes und der Verwüstung. Erscheinen sie in Rot, symbolisieren sie Fruchtbarkeit, Wiedergeburt und neues Leben. Schwarz ist auch die Farbe des Eros und der Erotik. Die Gottheit Samantabhadra in blau - schwarzer Farbe in mystischer Vereinigung mit der weißen Rajna begegnen wir auf Wandmalereien in buddhistischen Klöstern und auf Rollbildern, bzw. Tankas. Ähnliche Darstellungen sind uns von der Alchimie des Mittelalters bekannt. Meist als Holzschnitte wird die mystische Hochzeit, Frau - Mann in schwarz - weiß abgebildet. In China ist das Symbol von Yin und Yang schwarz und weiß. Schwarz symbolisiert das Empfangende, die Erde, das Weibliche dagegen symbolisiert Weiß, was das Schöpferische, den Himmel sowie das Männliche.

Schwarz erscheint nicht allein als Aspekt des Todes und des Unglückbringenden. Schwarz ist in vielen Kulturen die Symbolfarbe der Fruchtbarkeit und der Erneuerung. So ist die in Schwarz dargestellte ägyptische Göttin Isis nebst ihrer Todessymbolik auch Lebensmutter. Sie sammelt die im Nil versenkten einzelnen Körperteile ihres Bruders und Geliebten und vereinigt sie, belebt ihn und zeugt mit ihm den Sohn Horus. Die Verehrung der schwarzen Erdenmutter der Urzeit wird im christlichen Glauben in einzelnen Fällen auf die Gottesmutter Maria übertragen. So kennen wir z.B. die schwarze Madonna in der Klosterkirche von Einsiedeln in der Schweiz, sowie die schwarze Madonna von Tschenstochau.

Schwarz ist in der christlichen Farbsymbolik die Farbe der Trauer, des Todes und der Vergänglich keit. Weiß im Gegensatz ist die Farbe der Auferstehung. Daher ist es verständlich, daß die Kleidung der Trauernden schwarz ist, und die des Toten weiß. Das weiße Totenhemd verkörpert die Symbolfarbe der Auferstehung. In anderen Kulturen wo die Symbolfarbe schwarz für Erde und Fruchtbarkeit steht, wird Weiß zur Trauerfarbe. Die weiße Farbe symbolisiert Wiedergeburt, Reinkarnation, Neuanfang in einem anderen Leben. Die Urchristen trugen bei der Beerdigung auch noch weiß. Den Tod betrachtete man damals noch als Fest der Auferstehung und als Eintritt ins Jenseits. Die ersten christlichen Orden hatten noch grau -braun - beige Kutten aus ungefärbter Wolle. Erst um das Jahr Tausend wurden die Ordensfarben für die unterschiedlichen Orden festgelegt. Man wählte die einfachen Farben, grau, braun, schwarz und schwarz - weiß. Diese einfachen Farben sind der christlichen Demut angemessen. Trotz der Einfachheit der Farben stachen die einheitlich gefärbten Mönchskutten deutlich von der ungefärbten Kleidung der armen Leute ab. Schwarz wurde nebst Braun zur beliebtesten Farbe der Mönchskutten. Schwarz wurde auch zur Grundfarbe der Kleidung der Geistlichen, der Priester und der Pastoren. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts verlor die Farbsymbolik die allgemeingültige, gesetzliche Verbindlichkeit. Symbolträchtige Farben, die man zum Beispiel ausschließlich für Christus-, Marien - und Heiligenbilder verwendete, wurden nun auch für weltliche Abbildungen benutzt. Mit dem Aufkommen des Bürgertums verschwanden die durch den Adel vorgeschriebenen Farb- und Kleiderverordnungen. Das Ende des Mittelalters wurde gezeichnet von Pioniergeist und Weltuntergangsstimmung. Der Schwarze Tod, die Pest, dezimierte die Bevölkerung in Europa. Durch die Entdeckung Amerikas wurde die Welt nicht nur kleiner, Katastrophenmeldungen kamen nun auch aus fernen Ländern. Durch die Schiffahrt jedoch wurden rege Handelsbeziehungen unterhalten. Mit Spanien als See- und Weltmacht verschwanden die Farben. Schwarz wurde zur Modefarbe des spanischen Hofes. Um 1480 wurde in Spanien die Inquisition etabliert; für die düstere Frömmigkeit und Unterdrückung war Schwarz symbolisch die passende Farbe. Das Tragen schwarzer Kleidung hat auch noch einen anderen Grund. Durch die verbesserte Technik der Färber wurde Schwarz zu einer edlen Farbe. Indigoblau überfärbt mit Gallapfelschwarz ergab ein tiefes, deckendes Schwarz. Das Färbemittel für das schönste Schwarz war jedoch das Blauholz, das mit der Entdeckung von Amerika zu uns nach Europa gelangte. Das importierte Blauholz war teuer. Daher wurden mit Blauholz gefärbte Stoffe als edel und nobel angesehen. Die schwarze Mode der spanischen Weltherrschaft war züchtig und streng wie keine zuvor. 1588 gelangte Niederlande, das zuvor von den Spaniern unterdrückt war, zur Handels- und Weltmacht. Die Farben kehrten jedoch nur spärlich und ganz allmählich zurück. In den Niederlanden war zu der Zeit die Reformation. Schwarz war die Farbe der Bescheidenheit, die Protestanten zeigten sich in der schmucklosen schwarzen Kleidung. Luthers schwarzer Talar wurde zur Tracht aller bürgerlichen Autoritäten. Der niederländische Maler Rembrandt van Rijn malte 1622 "die staalmeesters", die reichen Mitglieder der Tuchmacherzunft. Sie alle tragen den einfachen Talar mit einem weißen Kragen. Bis auf den heutigen Tag ist der schwarze Talar die Amtskleidung von Bürgermeistern und Richtern. Schwarze Kleidung wirkt abgrenzend und verleiht Würde und Unnahbarkeit. Als Farbe der Abgrenzung ist Schwarz bei allen Gruppen populär, die jenseits der Masse, der Werte und der Anpassung sich bewegen. Nicht nur Würdenträger, Geistliche, Richter und Bürgermeister wollen sich durch die schwarze Kleidung von der Masse unterscheiden, auch Existenzialisten, Halbstarke, Rocker, Punker verfolgen das gleiche Ziel. Eleganz ist ein Verzicht auf Farbe und somit auf Pomp und Auffälligkeit. Die eleganten Anzüge Smoking und Frack und die Abendkleider der Damen sind schwarz. Verzicht auf Farbe läßt Luxus als selbstverständlich erscheinen. Schwarz ist auch eine Farbe des Teuren und des guten Geschmacks. Eine schwarze Luxuslimousine wirkt um einiges vornehmer als zum Beispiel eine rote. Schwarz verkörpert die Farbe der Illegalität, der Anarchie, des Unerlaubten und des Unmoralischen. Einige Beispiele, die im Sprachgebrauch vorkommen lauten: Schwarzhandel, Schwarzarbeit, Schwarzgeld, sie verweisen auf illegales Handeln. Schwarz ist auch die Farbe einiger Geheimorganisationen, so: die Schwarze Hand, Ku-Klux-Klan, Schwarzer Stern, Schwarzhemden u. s. w. Schwarz verkörpert Größe, Macht, Männlichkeit, Stärke, aber auch Brutalität und Gewalt. Schwarz ist die Farbe des Unbewußten, des Unterdrückten. Schwarz ist die Farbe des Sado-Masochismus, des Unmoralischen und des Unerlaubten. Schwarz ist der Verzicht auf Farbe und verweist auf Sachlichkeit und Funktionalität. Schwarz aber auch Weiß und farblose Materialien gehören zu den bevorzugtesten Designfarben des 20. Jahrhunderts. Für High- Tech- Design wie Fotoapparate, Stereoapparate, Fernseher bevorzugt man die Farbe Schwarz. Schwarz ist die Farbe objektiver Tatsachen. Was schwarz auf weiß steht ist wahr. So mißt man einer Schwarz- Weiß Fotografie einen höheren Dokumentationswert zu, im Gegensatz zu einer Farbfotografie. Schwarz ist die Farbe der Abstraktion des nicht Wirklichen. Farbe und so auch Farbfotos sind der Realität nahe, sind realistisch. Schwarz - Weiß Fotos sind der Realität entfremdet und wirken auf uns abstrakt und unreell. Schwarz reduziert, abstrahiert, verkleinert und grenzt ab.

Assoziationen zu Schwarz

Schwarz ist die Farbe der Nacht, der Finsternis und der Dunkelheit. Bildlich gesprochen löscht Schwarz alle Farben und zerbricht das Weiß. Das Schwarz endet im Nichts, hat kein Blickfeld und keine Perspektive. Schwarz assoziieren wir mit dem Uranfang. Schwarz ist der Abgrund, die Tiefe, die Höhle, das schwarze Loch, der Tunnel. Schwarz hat für uns etwas Ernstes, Bedrohliches, von daher assoziieren wir die Farbe mit Vergänglichkeit, Absterben und Tod. In der Natur , im Evolutionsprozeß entsteht Schwarz durch die Verbrennung und das Erloschene. Durch die Einwirkung von Feuer entsteht eine Schwärzung; es entsteht Ruß, Holzkohle, Asche. Das Erloschene Feuer ist der Lavastein, der Basalt. Eine magische Anziehung bildet der schwarze, heilige Stein von Mekka der Islamiten, der schon in vorislamitischer Zeit verehrt wurde. Es ist dies ein erloschener Meteorit aus dem All. Das schwarze Gold nennt man Erdöl, das aus der prähistorischen Zeit stammende Mineralöl. Pech , Tinte ,Teer sind weitere Stoffe die wir mit der Farbe Schwarz assoziieren. Bei den Früchten sind es Holunder, Schlehe, schwarze Johannisbeere, Brombeere und die sehr giftige Tollkirsche, die wir mit der Farbe Schwarz in Verbindung bringen. Schwarze Tiere sind: der Panther, die Krähe, der Rabe, der Rappe, die Ratte, die schwarze Katze, die schwarze Schlange. Sprachliche Assoziationen sind lateinisch: niger - schwarz, daher der Name Nigger, Neger und die Assoziation mit der schwarzen Hautfarbe oder dem schwarzafrikanischen Land Nigeria. Redewendungungen im Volkstümlichen Bereich sind Schwarzhandel, anschwärzen, schwarze Magie, schwarze Messen, schwarzes Schaf, schwarzer Tag, schwarzer Peter, Unglücksrabe, Pechsträhne u.s.w. Die Assoziationen zu Schwarz sind im Sprachgebrauch fast ausschließlich negativ. Bei der Kleidung assoziieren wir Schwarz mit Mönchskutten, Nonnenkleidern, Roben von Würdenträgern wie Priestern, Richtern, Professoren und Bürgermeistern. Uniformen der Gewalt, der Unterdrückung, des Sado- Masochismus sind schwarz. Abgrenzung, Anderssein wird mit der schwarzen Kleiderfarbe ausgedrückt. Schwarz als erotische Farbe assoziieren wir mit dem Heimlichen, dem Verbotenen dem Unbewußten. In Traum- und Märchengestalten wird Schwarz mit Hexen, magischen dunklen Gestalten, Magiern, der Erotik und der Sexualität als etwas Verbotenem in Beziehung gebracht. In der Traum- und Märchensymbolik wird durch das Weiße, das Gute, der Bann des Schwarzen, des Bösen gebrochen.

Assoziationen: Nacht, Finsternis, Dunkelheit, Tod, Höhle, Abgrund, Tiefe, Tunnel, Loch, Absterben, Vergänglichkeit, Verbrennung, Verkohlung, Erloschenes, Ruß, Asche, Kohle, Lavagestein, Basalt, Pech, Tinte, Teer, Holunderschlehe, schwarze Johannisbeere, Brombeere, Tollkirsche, Mönchskutte, Nonnenkleid, Richter-, Pfarrer -, Professoren-, Bürgermeister - Roben, Schleier, Trauerkleidung, Festkleidung, Uniformen, Schwarze Magie, Schwarze Messen, Hexen, Magier, Kali, Pechschwarz, Kohlenschwarz, Rabenschwarz, Rußschwarz, Samtschwarz, Schiefersteinschwarz, Teerschwarz, Nachtschwarz, Tintenschwarz, Ebenholzschwarz, Kaviar-schwarz, Brombeerschwarz, Moorschwarz, Brandschwarz, Lacklederschwarz, Autolackschwarz, Onyxschwarz. Pigmente: Eisenoxydschwarz, Manganschwarz, Lackschwarz, Elfenbeinschwarz, Graphitschwarz, Anthrazitschwarz.

Die psychoenergetische Wirkung von Schwarz

Schwarz wird dem untersten Chakra zugeteilt und verkörpert die Bewußtheit von Arterhaltung, Sexualität und Libido. Meistens wird Schwarz als negativ angesehen. Nach der alten Temparamentlehre wurde das Schwarz dem Melancholiker zugeordnet, der von der " schwarzen Galle" dominiert wurde. Heutzutage ordnet man die Farbe Schwarz dem Pessimisten, des Schwarzsehers zu. Im Farbpyramidentest von Pfister wird Schwarz mit einer passiven Einstellung, Hemmung und Blockierung in Verbindung gebracht. Im Lüschertest gibt Schwarz die Stauung Abwehr und Verdrängung von Reizeinflüssen wieder. Schwarz bedeutet bei Lüscher Verzicht und trotziger Protest. Nebst diesen negativen Eigenschaften hat Schwarz meiner Meinung nach auch eine äußerst aktive, dynamische Qualität. Entfaltet sich das Schwarz aus den Tiefen der Unterbewußtheit, verkörpert es energetisch Stärke und Eindeutigkeit. Schwarz ist der Urschoß der Kreativität sowie Ursprung alles Entstehen. Als Farbe der Höhle steht Schwarz synonym für das Dunkel der Gebärmutter bzw. aller Räume, in denen sich neues Leben entwickelt. Schwarz als nicht - bunte Farbe wie Weiß, entspricht symbolisch dem Absoluten, der Fülle des Lebens oder aber auch dessen Nicht- Sein. Die Ambivalenz von Schwarz drückt symbolisch den Urbeginn, das Vorgeburtliche als auch die Fülle des Lebens, dessen Vollendung und den Tod aus. Psychologisch steht Schwarz für das Unbewußte, das Geheime und das Verborgene. Symbolisch wird Schwarz mit Mutter, Erde, Fruchtbarkeit und Tod assoziiert. Schwarz ist erdverbunden und beinhaltet die ganze Palette des Lebenszyklus von der Entstehung bis hin zum Tod. Gegenübergestellt haben wir die Farbe Weiß, die das Geistige, das Ätherische, das Immaterielle, das Transzendente symbolisiert. Im Mittelalter gilt Schwarz als Farbe des Bösen. " Der Schwarze" ist der Teufel. Sünde und Unglauben werden mit der Farbe Schwarz assoziiert. Schwarze Figuren erscheinen in Märchen und verkörpern das Geheimnisvolle oder Personen, die in den Bann böser dunkler Mächte geraten sind und durch das Gute befreit werden müssen. In der modernen Psychologie spricht man von der Begegnung mit dem Schatten, der dunkeln Seite der menschlichen Psyche, die in den psychotherapeutischen Schriften von C.G. Jung erläutert wird. Die Wirkung des Schwarz beruht auf dem Erlebnis des Dunkelwerdens und dem Erlöschen des Lichts. Als innerlicher Eindruck kann die Psyche dies als durchaus negativ und beängstigend empfinden, begreift sie nicht das Zyklische des Vergehens und des Entstehens m.a.W. die Gesetzmäßigkeit der Folge von Licht und Dunkel, von Passivität und Aktivität. Ein anderer Aspekt des Schwarz ist die der Läuterung. So wurde im Mittelalter und in der Alchimie das Verkohlen , das Verbrennen und das Schwärzen als Läuterungsprozesse angesehen. Die Inquisition beabsichtigte mit den Hexenverbrennungen die Verbannung des Bösen und somit die Läuterung durch das Feuer. Die rituelle Handlung am Aschermittwoch, bei der den Gläubigen der katholischen Kirche Asche auf den Kopf gestreut wird, dürfte wohl von dem Läuterungsgedanken des Mittelalters herstammen.

Die psychoenergetischen Eigenschaften von Schwarz

+ edel, festlich, nobel, luxurieus, würdig, willig, entschieden, mutig, mächtig, korrekt, absorbierend, dunkel, lichtschluckend, individuell, abgrenzend, verkleinernd, unbewußt, moralisch, willig, mutig, stark, eindeutig, eindrucksvoll, konkret, objektiv, abstrakt, geheimnisvoll, verborgen, tiefgründig, läuternd.

- bedrohlich, einengend, traurig, willenlos, ängstlich, ohnmächtig, machtlos, ratlos, unschlüssig, schlecht, bedrückend, brutal, böse, negativ, egoistisch, eng, hart, schwer, konservativ, unmoralisch, unerlaubt, illegal, anarchistisch, asozial, gewalttätig, abstrakt, unreal, künstlich,

 

 

© Franz Immoos, Amsterdam 2009

Die Farben:

Schwarz

Rot

Orange

Gelb

Grün

Blau

Violett

Weiss

Silber

Gold

Farbtafel I

Farbtafel II

Farbtafel III

Farbtafel IV